Leseempfehlungen unserer Bibliothek

Stiller Studienort mit Blick auf Sankt Peter

Leseempfehlungen

Vielleicht auch weil er denselben Vornamen - Max - hat, stellt der bekannte Filmemacher und Journalist Kronawitta den Kellberger Pfarrer Max Schwarz (1879-1943) in einem bebilderten Büchlein vor. Es ist nicht wissenschaftlich, stellt aber doch liebevoll und mit vielen eigenen biographischen Einsprengseln - Kronawitter stammt aus Kellberg - einen Priester der Diözese Passau vor, der auch für den Campo Santo Teutonico bedeutsam ist. Denn dort hat Max Schwarz 1908 bis 1910 gewohnt. In dieser Zeit ist auch der später sehr einflussreiche Historiker Franz Joseph Dölger am Kolleg.  

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Wo lebt Wissenschaft heute? In Höhlen? Wohin führen die Spuren der "Geistesleute", wie ist ihr Ambiente? Öde? Anregend? Die österreichische Fotografin Cornelia Mittendorfer hat einen quadratischen Band mit faszinierenden schwarz-weiß-Fotos über Wissensorte in Rom zusammengestellt. Rom ist vielleicht in der Welt die Stadt mit den meisten geisteswissenschaftlichen Einrichtungen. Aber wer kam je auf die Idee, darüber einen Fotoband zu machen, der suggestive Einblicke in die inneren Winkel der Wissenschaftsräume bietet, bevor sich in dieser Zeit des Umbruchs alles in die digitale Unsichtbarkeit verflüchtigen wird. Da sind gerade noch, schon farblos, die Labore, die barocken Bibliotheken, die Karteikästen, bevor sie in rasenden Datenbahnen entschwinden.

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Das in jeder Hinsicht exzellente und empfehlenswerte Buch "Die silberne Stadt: Rom im Spiegel seiner Medaillen" (Hirmerverlag 2021) bietet unvergleichliche Einblicke nicht nur in die barocke Baulandschaft Roms, sondern auch in die reichen Bestände der Staatlichen Münzsammlung München, wo der vorliegende Band erarbeitet wurde. Ignacio García bespricht den Band auf dem RIGG-Youtube-Kanal. Der Band ist aufgrund seines Formats, Preises und Bildmaterials bestens als Geschenk geeignet und gehört in die Bibliothek eines jeden Rom-Liebhabers.

Youtube-Kanal

Massimiliano Ghilardi, der derzeit größte Experte der barocken Reliquienpraxis in Rom, beschreibt detailreich in seinem neuesten Buch die Maßnahmen der Päpste des 17. Jahrhunderts zum Erhalt und zur Ausplünderung der Katakomben (S. 1-144). Dabei greift er vor allem auf die päpstlichen Edikte zurück (S. 147-209). Es folgt eine erschöpfende Bibliographie (S. 211-251). Die Intensivierung der Suche nach Märtyrerreliquien in Rom stellt einen der wichtigsten Aspekte der typisch römischen Reaktion auf die Reformation dar, jenseits des offiziellen Reformprogramms des Konzils von Trient.

Saeculum sanctorum

In einem Taschenbuch hat Ludwig Schmugge seine jahrzehntelangen Erfahrungen bei der Edition der vatikansichen Supplikenregister gebündelt: LE SUPPLICHE DEI SENESI ALLA PENITENZIERIA APOSTOLICA (1458-1513). Darin führt er auf 80 Seiten in die Anliegen ein, die die Sienesen an die Pönitentiarie herangetragen haben, sondern erklärt auch die Arbeitsweise der Behörde. Es folgt ein ebenso umfangreicher Dokumentenanhang.

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Der Kunsthistoriker Ingo Herklotz aus Marburg hat seinen Marburger Kollegen Richard Krautheimer (1897-1994), einen der "meistgelesenen und einflussreichsten Architekturhistoriker des 20. Jahrhunderts" (S. 7), erforscht. Und zwar behandelt er in einem umfangreichen Band die acht Lebensjahre von 1925 bis 1933. Im Wesentlichen habe der Ende 1935 in die USA emigrierte Krautheimer dort seine bereits in Deutschland bzw. 1930-1935 in Italien konzipierten Forschungsprojekte weitergeführt. Insofern sei die frühe Phase entscheidend zur Würdigung der Person.

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Wenn Päpste Steinleiden haben, bauen sie. Der Audienz- und Eventhalle Pauls VI. sollte der Campo Santo Teutonico geopfert werden. Die Halle sollte ursprünglich dreimal so breit sein und 20.000 statt jetzt 6.000 Plätze haben. Warum dieser Kelch am deutschen Friedhof vorbeiging bzw. hart an seiner Grenze stehenblieb, ist eine interessante Frage.

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Erwin Gatz, Hermann H. Schwedt und Franziska Dörr haben sich nicht zufällig die Mühe gemacht, einen 80-seitigen Aufsatz von Prof. Maurilio Guasco (Univ. Alessandria) "Zur Geschichte der katholischen Kirche in Italien seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs" für die Römische Quartalschrift (Bd. 99, 2004, S. 1-81) zu übersetzen. Der überaus informative, dichte Beitrag gliedert sich in folgende Kapitel:

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Von Altar und Kirche sind nach zwei Jahren in zwei Auflagen 1.900 Exemplare gedruckt worden. Inzwischen sind nur noch 200 Exemplare beim Verlag Schnell & Steiner auf Lager. Man sollte langsam daran denken, sich noch ein Exemplar zu sichern. Wir erklärt sich der Erfolg des Buches: Breite des Themas - Aktualität - Buchgestaltung - Vermarktung - Gesamtqualität. Eine englischsprachige Ausgabe wird voraussichtlich Anfang nächsten Jahres erscheinen.

Altar und Kirche

Die Zeitschrift für christliche Kunst "Das Münster" (im Campo Santo Teutonico vorhanden) wartet mit einem bemerkenswerten Heft über "Predigtstuhl - Kanzel - Ambo" auf. Es wird ein äußerst instruktiver Überblick von der frühen Kirche (vgl. Römische Quartalschrift 2017) bis heute geliefert, versehen mit zahlreichen Abbildungen, die man so leicht nicht anderswo findet. Der monumentale Marmorambo der Hagia Sophia in Konstantinopel begegnet genauso wie die mobilen Holzkanzeln des 15. Jahrhunderts (einen solchen schlichten Typ besaß der Campo Santo Teutonico noch bis zur tabula rasa im 20. Jh.), ferner die lutherischen Altarkanzeln und barocken Schwebekanzeln. Bis zum Kitsch waren der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Von den modernen Klötzen möchte man lieber schweigen. Interessant sind auch Bilder zur Liturgischen Bewegung (Pius Parsch; Maria Laach).

Es lohnt hineinzuschauen!