Leseempfehlungen unserer Bibliothek

Stiller Studienort mit Blick auf Sankt Peter

Leseempfehlungen

Pünktlich im September ist das erste Doppelheft des Jahrgangs 115 (2020) herausgekommen. Es enthält weitere Beiträge zur Augustinus-Tagung und andere bemerkenswerte Themen:

  • Elena Zocca:  L'impatto della Vita Augustini (e di Agostino) sulla produzione letteraria di età vandalica: temi martiriali e agiografici
  • Anna Esposito: Presenza degli agostiniani nell'ambito urbanistico e sociale di Roma (secoli XIII-XV)
  • Stefan Ardeleanu:  Hippo Regius - Buna - Bone. Ein Erinnerungsort im Spiegel der kolonialzeitlichen Augustinusrezeption
  • Habib Kazdaghli:  La mémoire de Saint Augustin dans la Tunisie contemporaine
  • Jutta Weiser: Augustinus als Symbolfigur der Afrique Latine bei Louis Bertrand
  • Ahmed Cheniki:  La représentation de Saint Augustin dans les littératures d'Afrique du Nord durant la période postcoloniale
  • Andreas Pflock: Zur Datierungsfrage des Ersten Clemensbriefs. Eine exemplarische Evaluation anhand der Argumente bei Lightfoot und Edmundson
  • Mandred Spata: Der Kirchenhistoriker Joseph Wittig und Rom 1904/06

Es folgt eine Rezension von Michael Rohrschneider über "Bayern im Umbruch. Die Korrespondenz der Salzburger Vertreter in München und Fürsterzbischof Hieronymus von Colloredo und Hofkanzler Franz Anton von Kürsinger zu Beginn der Bayerischen Erbfolgekrise".

Beim Verlag Herder kann das gedruckte Heft, aber auch die e-Ausgabe sowie jeder einzelne Beitrag erworben werden.

Hier zur Römischen Quartalschrift

Wir würden uns freuen, wenn Sie die Römische Quartalschrift abonnieren könnten und zu unseren regelmäßigen Lesern zählen!

Josef Meyer zu Schlochtern und Johannes W. Vutz aus Paderborn haben im Aschendorff-Verlag einen hervorragenden Studienband über den seinerzeit hoch geehrten Paderborner Erzbischof Lorenz Jaeger (1892-1975) zusammengestellt. Konkreter Anlass war ein Komunalstreit 2015, ob man Jaeger die Paderborner Ehrenbürgerschaft wegen seiner angeblichen Nähe zum Nationalsozialismus aberkennen solle. Jaeger war seit 1941 Bischof an der Pader. Die hoch interessanten, sehr ausführlichen Beiträge von Arnold Otto, Hans-Walter Stork, Joachim Kuropka und anderen gehen die Fragen direkt an:

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Zu den herausragendsten und beeindruckendsten Forschungsarbeiten über die Hagia Sophia in Istanbul, die nun wieder eine Moschee ist, gehört die Publikation von Alessandra Guiglia Guidobaldi und Claudia Barsanti (und Mitarbeitern) über die Marmorausstattung der Hagia Sophia (2004). Das mit fast 500 Fotografien, historischen Innenansichten und Rekonstruktionen versehene 900-seitige Buch bietet ein vollständiges Inventar der erhaltenen Ausstattungselemente. Die Arbeit hat ihren Wert etwa zum Verständnis des weltweiten Exports vergleichbarer Produkte aus prokonnesischem "Marmor" von den "Marmara"-Inseln in frühbyzantinischer Zeit. Die Hagia Sophia war eben in jeder Hinsicht Vorbild und Standard, ähnlich der Lateranbasilika im Westen. Eine solche Leistung, die eine jahrelange Vertrautheit mit dem Denkmal selbst voraussetzt, ist heute kaum mehr möglich. Umso wertvoller werden die Publikationen jener, die dieses Privileg noch besaßen.

Zum Buch (und anderen Publikationen des PIAC) 

Aus einer Promotion am Päpstlichen Institut für Christliche Archäologie (PIAC) geht die jüngste Publikation von Chiara Cecalupo über den Malteser Antonio Bosio (1575-1629) und die frühesten Sammler christlicher Altertümer hervor. Die Studie gehört zur wachsenden Zahl herausragender Abschlussarbeiten des Instituts und zeigt eine echte, jedem Detail nachspürende Forscherleistung, die zurecht mit einleitenden Worten von den Betreuern Carla Salvetti und Vincenzo Fiocchi Nicolai gewürdigt wird.

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2014 fand an der Universität Lugano eine Tagung über die Geschichte und Theologie des Diakonats statt. Mit der Geschichte befassen sich eigentlich nur die Beiträge von Damiano Spataru (Diakonat bei den Kappadokiern) und Manfred Hauke (Diakonissen). Die Arbeit von Hauke ist wichtig, insofern er alle neuralgischen Punkte der Studie von Martimort Standardwerk "Les diaconesses. Essai historique" (1982) anspricht und eine sehr nützliche Literaturergänzung zu diesem Thema bringt. Die systematischen und liturgischen Beiträge des Buches stammen von Winfried Haunerland, Serafino Lanzetta, Matthias Mühl, Helmut Hoping u.a.

Zum Buch 

Früher sagte man - mit Heraklit - der Krieg ist der Vater aller Dinge. Viele schütteln heute den Kopf: Wie kann man nur den Krieg verherrlichen? Aber es geht doch eher darum, dass der Streit um die besseren Argumente, die Auseinandersetzung und "Polemik" - pólemos patèr pánton" - etwas Gutes sind. Die Kunsthistorikerin Yvonne Dohna Schlobitten und der Liturgiewissenschaftler Albert Gerhards haben das, inspiriert durch einem Aufsatz von Romano Guardini, ins Christliche, Alttestamentliche übersetzt: Der Kampf Jakobs am Jabbok mit Gott ist das Paradigma des künstlerischen Schaffens.

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Sible de Blaauw hat auf HSozKult eine ausführliche Rezension geschrieben, in der er "Altar und Kirche: Prinzipien christlicher Liturgie" genau unter die Lupe nimmt, Gutes lob, Fragwürdiges kritisiert und dabei alles in allem "eine höchst reizvolle Lektüre" gehabt zu haben scheint. 

"Selten bietet das bloße Inhaltsverzeichnis ein so vollständiges Bild des Gegenstandes, der Methodik und der Sicht eines Buches wie in Stefan Heids Altar und Kirche. Es ist ein Kompliment für den durchgearbeiteten Aufbauch und die aussagekräftigen Kapitelteil und Zwischenüberschriften, die diese Arbeit schon auf den ersten Blick kennzeichnen"

Hier die ganze Rezension 

Andreas Weckwerth, Ordinarius für Alte Kirchengeschichte in Eichstätt, hat in der Reihe Corpus Christianorum ein immens hilfreiches Handbuch über alle westlichen Synoden bis zum 7. Jahrhundert zusammengestellt. Insgesamt werden von 400 Synoden in Italien, Spanien, Gallien, Britannien und Afrika nach einer historischen Einordnung die Editionen und Übersetzungen sowie Sekundärliteratur angezeigt. Damit ist eine objektive Grundlage für jede weitere Forschung gewonnen.

Clavis Conciliorum

Mit Nr. 1 (2020) ist die neue Russische Zeitschrift für Kirchengeschichte gestartet. Sie wird von der Abteilung Kirchengeschichte der M. V. Lomonosov-Staatsuniversität Moskau herausgegeben und ist weltanschaulich neutral und nicht konfessionell gebunden. Sie nimmt Beiträge zur Kirchengeschichte, Archäologie und Kunstgeschichte auf. Hauptherausgeber ist Prof. Venjamin V. Simonov. Die Zeitschrift erscheint mit 4 Heften pro Jahr. Die online-Ausgabe ist frei zugänglich. 

Russian Journal of Church History

Frank Czerner legt in seinem Buch "Sakraldenkmal" ein fulminantes Plädoyer für eine Revision  der Umbaupläne des Innenraums der Hedwigskathedrale vor. Der preisgekrnte Entwurf wird seiner Ansicht nach bei weitem dem komplexen Anspruch, den dieser Kirchenraum stellt, nicht gerecht. Unter historischen, theologischen, liturgischen, denkmalschutzrechtlichen und architektonischen Gesichtspunkten bietet Czerner einen unbedingt in die Debatte einzubeziehenden Beitrag. Hier läuten wirkich alle Glocken: Wer jetzt noch nicht aufwacht, ist schon tot. 

Zum Buch 

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