Römische Notizen

Bemerkenswertes aus der Kulturwelt Roms

Römische Notizen

Der Dominikanerorden hat eine große Geschichte und sollte eigentlich auch heute noch Geschichte schreiben. Es gehört quasi zum ewigen Erbe des Predigerordens, ein exquisites Nischendasein zu führen. Das gilt auch für das historische Institut, das die Erinnerung an Auftrag, Vision und Wirklichkeit der 800jährigen Geschichte wachhält. Es wird seit einigen Jahren geleitet von Viliam Stefan Dóci. Derzeit wird das Institut stärker neben der Universität Angelicum verankert und zugleich profiliert. Die Website gibt nun ein besseres Bild der Arbeit. Das Institut ist inzwischen auch Mitglied der Unvione Internazionale degli Istituti di Archeologia, Storia e Storia dell'Arte in Roma. Das Institut bietet nun auch interessante Vorträge an:

Nächster Vortrag am 18. März über Garrigou-Lagrange OP

Am Freitag, dem 26. Februar, organisieren Paul Oberholzer von der Gregoriana und Alberto Bartola von der Sapienza einen Studientag zum Thema: „Saeculum Obscurum – Papato e Roma nei riflessi di un secolo controverso“. Mit dem sogenannten/angeblichen/vermeintlichen? finsteren Jahrhundert des Papsttums bezeichnet man traditionell das 10. Jahrhundert: Stoff für Mythen und Anreiz zur Entmythologisierung. Die Teilnahme erfordert keine Anmeldung. Dauer: 9-18 Uhr.

Tagung

Deadline des Call for Papers: 15. März

Die Kirchen- und Kunsthistorische Fakultät der Gregoriana veranstaltet zusammen mit den römischen Universitäten Sapienza und Roma Tre am 15. Oktober einen Studientag: Welche Rolle spielen die Künste für die internationale Diplomatie der Kurie vom Humanismus bis zum Totalitarismus? 

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Das Deutsche Historische Institut hat den 100. Band seiner 1898 begründeten Hauszeitschrift "Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken" (kurz "Quallen und Frösche") herausgebracht. Solche Projekte lagen damals in der Luft. Das Römische Institut der Görres-Gesellschaft hatte bereits 1892 seine "Quellen und Forschungen aus dem Gebiete der Geschichte" auf den Markt gebracht, allerdings nicht als Jahrbuch, sondern als lose erscheinende Reihe. 

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Die Deportation der römischen Juden geschah an einem 16. Oktober 1943; der in ganz Italien begangene Giorno della Memoria fällt jedoch auf den Tag der Befreiung des Konzentrationlagers Ausschwitz am 27. Januar 1945. Gerade angesichts der Schrecken des Dritten Reichs tut die Kirchengeschichte Not. Seit dem 2. März 2020 sind die vatikanischen Archive über Pius XII. geöffnet, und dies zeigt nun erste Früchte. Denn endlich kann wirklich die Rolle Pius's XII. angesichts des Holocaust zuverlässig ermittelt werden. Johan Ickx trägt mit seinen Publikationen hoffentlich zu einem "Nie wieder" bei.

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Das zweite Internationale Doktorandenkolloqium für Christliche, Spätantike und Frühmittelalterliche Archäologie am Päpstlichen Institut für Christliche Archäologie findet als online-Tagung statt. Die Veranstaltung wird ausschließlich von Doktoranden organisiert und verantwortet. Das Programm sieht 34 Kurzreferate von Doktoranden aus acht Ländern vor. Stark ist Bulgarien vertreten, wo 2023 der nächste Internationale Kongress für Christliche Archäologie stattfinden wird. Es wird unterstützt vom Römischen Institut der Görres-Gesellschaft. Alle Informationen zur Anmeldung und zum Erwerb des ersten Tagungsbandes finden sich hier:

RACTA II

Wer den Rheinischen Spiegel (Kreis Viersen und Niederrhein) noch nicht kannte - der Rheinische Spiegel kennt den Campo Santo Teutonico! Mit einem langen Beitrag vom 16. November schildert Nadja Becker den schönen Ort, der dank Corona noch verwunschener wirkt als sonst. Die schöne Schilderung bietet Anlass, die falschen Behauptungen eines 2020 erschienen Rom-Buches zu korrigieren, in dem doch tatsächlich behauptet wird, der österreichische Bundespräsident stünde dem Campo Santo Teutonico vor, und der Rektor werde von den Bischöfen von München, Köln und Salzburg und einem Kurienkardinal ernannt. Falls es noch nicht bekannt sein sollte: Der Campo Santo Teutonico wird vom Rektor geleitet, und dieser wird ausschließlich vom Generalvikar Seiner Heiligkeit für die Vatikanstadt ernannt. Zuverlässige Infos zum Campo Santo findet man hier

Rheinischer Spiegel

gewidmet Hieronymus zu seinem 1600. Todesjahr (420-2020)

Santa Maria Maggiore - die große Marienkirche - liegt auf dem Esquilin-Hügel, nur wenige hundert Meter nördlich vom Lateran, der Bischofskirche Roms. Seit undenklicher Zeit wird in der Marienkirche die Krippe Christi aufbewahrt, die gerade in der Weihnachtszeit besonders verehrt wird. Aus meiner Sicht ist es sehr plausibel, dass diese noch heute beeindruckende Prunkkirche eine überragende Reliquie beherbergte und dass die Ankunft der (einer) Krippenreliquie aus Betlehem überhaupt die Errichtung dieser Kirche zu Beginn des 5. Jahrhunderts veranlasst hat.

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Die deutsche Ausgabe des Osservatore Romano berichtet immer wieder ausführlich über das deutsche Kolleg und den Friedhof. Die Ausgabe vom 6. November bringt eine Würdigung des Papstbesuchs zu Allerseelen. Nach der Seelenmesse schritt der Papst an den Gräbern der Görres-Gesellschaft vorbei. Das ganzseitige Foto des Osservatore zeigt ihn am Grab von Mons. Ludwig Voelkl, der das Institut 1959-1971 leitete. Dort liegt auch Kurt Körbel (1930-1969), der jung verstorbene Assistent des RIGG (beide gewürdigt in Personenlexikon zur Christlichen Archäologie).