Römische Notizen

Bemerkenswertes aus der Kulturwelt Roms

Römische Notizen

Der neuliche Einblick in die Bischofsbesuche am Campo Santo Teutonico während der Jahre des Zweiten Vatikanischen Konzils sollte nicht den Eindruck erwecken, als wären Bischöfe die illustre Hauptklientel des Kollegs. Vielmehr begegnen unter den Tischgästen viele andere klangvolle Namen, um nur einige von 1964 bis 1967 zu nennen (manche tauchen in dem besagten Zeitraum mehrfach auf):

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Es ist wahr, dass schon der alte Rektor Anton de Waal (+ 1917) illusionslos meinte, die deutschen Bischöfe wählten bei ihren Rombesuchen als allerletzte Absteige den Campo Santo. Trotzdem gab es immer auch Ausnahmen. In den letzten Jahrzehnten haben etwa Kardinal Wetter von München und Erzbischöf Dyba von Fulda gern auch dort gewohnt und sich zuhause gefühlt. Um das Ganze aber auf eine etwas objektivere Ebene zu heben, empfiehlt es sich, ein Auge in das Gästebuch des Kollegs (für die Tischgäste) zu werfen, das von 1964 bis 1985 geführt wurde (Libro 214).

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Am 21. Juli, dem liturgischen Gedenktag des neuen Seligen, haben der Generalobere der Salvatorianer und der Rektor des Campo Santo Teutonico an gut sichtbarer Stelle eine große Gedenktafel für Pater Franz Jordan (1848-1918), den Gründer der Salvatorianer, enthüllt. Jordan hat 1874 und 1878/79 mehrere Monate am Campo Santo Teutonico verbracht und ist der erste Selige des Kollegs. Die Inschrift lautet: "Beato Francesco Maria della Croce Jordan (al secolo Giovanni Battista), Fondatore della Società del Divin Salvatore e della Congregazione delle Suore del Divin Salvatore, si fermò in questo Collegio durante le vacanze estive del 1874 e poi visse dal 4 ottobre 1878 al 10 aprile 1879 da studente dell'Istituto Pontificio di Sant'Apollinare".

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Am 29. August 1971 wartete "Il Messaggero" mit dem reißerischen und für den Vatikan äußerst peinlichen Titel auf: "Insekten in der Audienzhalle: Die neue Konstruktion von Nervi ist nach der ersten Audienz von Wanzen und Ameisen befallen". Man fragt sich unwillkürlich, wer wohl da bei der Audienz war und wie es Paul VI. danach ging. Dem Leser wird mitgeteilt, dass sich die Sala Nervi zwischen dem Hotel Santa Marta und dem Collegio Teutonico befinde. Kein Wunder also, wenn auch im Kolleg die Ameisen bis ins Büro des Görres-Assistenten einmarschieren!

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Die Scuderie des Quirinal zeigen noch wenige Tage die Ausstellung mit dem aussagekräftigen Titel "Ganz Italien: Am Ursprung einer Nation". Es geht nicht, wie man meinen könnte, um das Risorgimento, sondern um die vorrömische Geschichte Italiens. Der Titel der Ausstellung erinnert an die Eidformel des Augustus, des Mannes, der Italien zum ersten Mal zu einem homogenen Territorium vereinigte. Deshalb gipfelt die Ausstellung sozusagen in Augustus. 

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8 Teilnehmer des diesjährigen Seminars, das fast vollständig in Präsenz durchgeführt werden konnte auf der Dachterrasse des Campo Santo (eine Teilnehmerin macht gerade das Foto und ein weiter Student ist auf dem Bildschirm als online-Teilnehmer erkennbar)

donnerstags, 14.30 bis 16.15 Uhr

Das jährliche Romseminar für deutschsprachige Freisemester in Rom an der Dominikaneruniversität Angelicum findet auch im Herbstsemester 2021/22 wieder statt. Das Seminar (4 ECTS) “Die Geschichte der Päpste und ihrer Stadt Rom” (dS 2912) hat den Charakter eines deutschen Hauptseminars mit schriftlich ausgearbeiteten Referaten. Interessierte sollten sich möglichst bald im Sekretariat der Universität einschreiben (bis zum 25. September 2021 – im August ist das Sekretariat geschlossen), damit die Mindestteilnehmerzahl erreicht werden kann. Das seit 2005 am Angelicum bestehende Seminar wird wie bereits im vergangenen Jahr von Prof. Dr. Johannes Grohe durchgeführt.

Eine kleine Ausstellung in der "Galleria Arte Poli", Borgo Vittorio 88, in Rom zeigt Gegenstände, Fotos, Videos und Paramente aus dem Leben Joseph Ratzingers/Benedikts XVI. Die Ausstellung ist bis zum 22. Dezember von Montag bis Freitag, von 10-13 Uhr und 14-18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Nähere Infos

Am 10. Juli begeht Prälat Dr. Hans-Peter Fischer seinen 60. Geburtstag. Am Sonntag, dem 11. Juli, wird aus diesem Anlass die Hl. Messe um 10 Uhr mit besonderem Dank begangen und Gelegenheit sein, dem Jubilar zu gratulieren, der nun seit zwei Lustren dem Campo Santo Teutonico vorsteht. Auch die derzeitigen und ehemaligen Mitarbeiter und Mitglieder des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft schließen sich vielhundertfach dem Chor der Gratulanten an. Ad multos annos!

Noch bis Januar läuft die Ausstellung "I marmi Torlonia" im Palazzo Caffarelli der kapitolinischen Museen. Die Ausstellung zeigt 96 Exponate der viele Jahrzehnte lang verschlossenen Privatsammlung der Familie Torlonia. Die Sammlung enthält einige Meisterwerke der Antike. Bei der Restaurierung der Objekte stellte sich allerdings heraus, dass viele für einzigartig gut erhalten geglaubte Objekte in Wirklichkeit Teilrekonstruktionen des 19. Jahrhunderts sind. Insofern ist die Ausstellung auch ein Schulbeispiel für jahrzehntelang aufs Kreuz gelegte Archäologieprofessoren. Die Objekte sind so aufgestellt und beleuchtet, dass man jetzt mit bloßem Auge die modernen Restaurationen erkennt. Der Besuch ist umkompliziert. Fotografieren ist erlaubt.

Zur Ausstellung 

Die Erzbruderschaft pflegt seit Jahrhunderten vor allem den Campo Santo Teutonico, der stets in engster Fühlung mit den Päpsten verwaltet wurde und den zu veräußern oder anderen Zwecken zuzuführen durch die Statuten strikt untersagt wurde. Der Campo Santo ist als ein heiliger Ort unveräußerlich, darüber wachen die Amtsträger der Bruderschaft. So ist es nachzulesen etwa in den gedruckten Statuten von 1683 (Ordinationi e statuti della Ven. Archiconfraternità di Santa Maria della Pietà in Campo Santo delle Nationi Teutonica e di Fiandra, die man online einsehen kann.

Ordinationi e statuti