Papst Leo XIII. und die Christliche Archäologie
Papst Leo XIV. Prevost hat sich den Namen "Leo" gegeben und dabei an Leo XIII. Pecci (1878-1903) und dessen Sozialenzyklika "Rerum Novarum" erinnert. Sein großer Vorgänger ging mit 68 Jahren - ähnlich alt wie Prevost - ins Konklave und war dann noch ein Vierteljahrhundert Papst.
Leo XIII. fand wegen seiner Verdienste um die historische und archäologische Wissenschaft nicht zu Unrecht Eingang in das Personenlexikon zur Christlichen Archäologie:
"Leo leitete eine Blüte der hist.-arch. Forschung ein, indem er 1881 die vatikanischen Archive der int. Forschung öffnete u. die Förderung, die die Christliche Archäologie in Rom durch Pius IX. vor allem in der Person Giovanni Battista de Rossis erfahren hatte, fortsetzte. Ihn leitete dabei die Überzeugung, dass die röm. Kirche selber das historische u. archäologische Arsenal besaß, um gegen sie gerichteten Vorwürfen, die zum Teil auf die Reformation zurückgingen, zu entgegnen u. mit den Methoden zeitgemäßer Quellenforschung zu widerlegen. Mit dem Breve vom 23.. Oktober 1878 ernannte er de Rossi zum Präfekten u. Kurator des vatikanischen Museo Cristiano (heute Bestandteil der Vatikanmuseen). Damit wurde nicht nur ein neues Amt geschaffen, das zeitlich nicht ad vitam beschränkt war – de Rossis Nachfolger wurde Pietro Crostarosa –, sondern auch das Museo Cristiano fest mit der Vatikanbibliothek verbunden, insofern de Rossi zugleich bis 1886 Skriptor war. Als de Rossi zu Tode erkrankte, stellte Leo ihm die päpstliche Villa in Castelgandolfo zur Verfügung. 1883 gründete Leo als Beratungsgremium in hist. Fragen die Commissione Cardinalizia per gli Studi Storici (1954 durch das Pontificio Comitato di Scienze Storiche ersetzt)" (S. Heid).
Von Leo XIII. existiert die älteste Filmaufnahme eines Papstes (aus dem Jahr 1896):
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- Geschrieben von: Stefan Heid
- Kategorie: Römische Notizen