Der 2. Faszikel des 100. Jahrgangs der "Rivista di Archeologia Cristiana" hält einige Überraschungen bereit. Zunächst einmal ist er äußerst gelungen. Er hat einen eigens im alten Stil designten Schutzumschlag. Der Inhalt ist in drei große Kapitel eingeteilt:

I. La storia della Rivista

II. La Pontificia Commissione di Archeologia Sacra nei primi 100 anni della Rivista

III. Saggi sugli studi nei primi cento anni della Rivista.

Im ersten, historischen Teil beschreiben Barbara Mazzei und Olof Brandt in den wesentlichen Zügen die Bedeutung der Rivista für die beiden herausgebenden Institutionen: die PCAS und das PIAC.

Ferner veröffentlicht dort Carla Salvetti einen faszinierenden Beitrag über die Schwestern "Oblate Benedettine di Priscilla", die in ihrere Typographie die Zeitschrift von 1924 bis 1998 gedruckt haben. Die Schwestern haben dabei Unglaubliches geleistet, insofern sie praktisch ohne Angestellte oder Mitarbeiter die Zeitschrift - aber auch viele andere Bücher - mit der herkömmlichen Bleisetztechnik und zuletzt mit modernen Verfahren gedruckt haben. Eine Reihe von Fotos zeigen die Schwestern bei ihrer Arbeit. 

Im zweiten Teil beschreiben Raffaella Giuliani und Dimiti Cascianelli die Bedeutung der Rivista für die Katakombenkommission. Immerhin ist die Rivista ursprünglich nur für die Commissione - als Fortsetzung des Nuovo Bullettino di Archeologia Cristiana - gegründet worden. 

Im dritten Teil behandeln die Professoren des PIAC jeweils zu ihren Fächern wichtige Aufsätze, die in den letzten 100 Jahren in der Rivista erschienen sind und eine gewisse Bedeutung für die Forschung erlangt haben. 

Es ist nun eine ziemliche Überraschung, dass dabei die Aufsätze von sage und schreibe fünf deutschen Autoren eine prominente Würdigung erfahren, darunter zwei Direktoren der Görres-Institute in Rom und Jerusalem:

  • Olof Brandt (Architektur) schreibt über den Architekturforscher Richard Krautheimer.
  • Gabriele Castiglia (Topographie) schreibt über den Leiter des Jerusalemer Instituts der Görres-Gesellschaft Andreas Evarist Mader.
  • Chiara Cecalupo (Museologie) schreibt über den Museumsfachmann Fritz Volbach.
  • Vincenzo Fiocchi Nicolai (Topographie) schreibt über den christlichen Archäologen Friedrich Deichmann.
  • Cecilia Proverbio (Ikonographie) schreibt über den christlichen Archäologen und Direktor des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft Engelbert Kirschbaum.

Zur Ehrenrettung: Das war nicht abgesprochen, und der einzige Deutsche am Institut hat keinen Deutschen behandelt!

Hier der gesamte Inhalt