Ist es ratsam im Heiligen Jahr nach Rom zu kommen?
Abgesehen davon, dass man es sich gut überlegen sollte, im Hl. Jahr 2025 nach Rom zu kommen, da selbst eine Millionenstadt überfüllt sein kann, werden die größten Massenevents am Petersplatz an folgenden Tagen erwartet: am 8.-9. Febr., am 8.-9. März, am 5.-6., 25.-26. und 28.-29. April, am 1.-4., 10.-11. und 16.-18. Mai, am 7.-8., 14.-15. und 25.-26. Juni, am 28. Juli bis 3. Aug., am 26.-27. Sept., am 11.-12. und 30.-31. Okt. (ohne Gewähr).
Derzeit ist Rom genau an den Straßen, wo die meisten Touristen entlanglaufen, eine einzige Baustelle. Vom Vatikan über die Engelsbrücke bis zur Piazza Navona läuft man von einer Baustelle zur nächsten, wobei die Pfade oft so eng werden, dass die Touristenströme kaum noch aneinander vorbeikommen. Die derzeit laufenden Bauprojekte finden Sie hier. Manche davon werden bis zum Hl. Jahr fertig sein, viele aber nicht.
Die noch in der historischen Innenstadt wohnende Bevölkerung wird immer stärker in die Außenbezirke verdrängt, weil der Preisschub des Hl. Jahres die Wohnungen unbezahlbar macht. Touristen zahlen einfach mehr. Daher droht das Rom innerhalb der historischen Stadtmauer zu einer reinen Touristenmetropole zu werden, wo die Touristen in unzähligigen Vergnügungsschluchten (inklusive Drogen) ganz unter sich sind.
Der Vatikan als Touristenattraktion trägt zu dieser Entwicklung nolens volens bei. Heilige Jahre fördern den Ausverkauf der Wohnungen an Hotelketten und lassen eine entvölkerte Stadt zurück. Die Innenstadtkirchen, einst stolze Titelkirchen mit eigenem Klerus, sind längst weitgehend museal, weil die früher zur Kirche kommenden Gläubigen aus besagten Gründen verschwinden.
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- Geschrieben von: Stefan Heid
- Kategorie: Römische Notizen