Das Vatikanische Geheimarchiv, das jetzt das Vatikanische Apostolische Archiv heißt, wurde seit 1997 von dem Barnabiten Sergio Pagano (* 1948) geleitet, der 2007 zum Bischof geweiht wurde. Neuer Präfekt ist der Augustinerpater Rocco Ronzani (* 1978) vom "Augustinianum", ein Patristiker, verantwortlich bislang für das Archiv der italienischen Augustinerprovinz. Pagano bleibt im Vatikan und wird zudem Assessor des Päpstlichen Komités der Geschichtswissenschaften.

Nach der neuen Kurienordnung endet das Mandat bei Klerikern nach fünf oder weniger Jahren, was Kandidaturen deutlich unattraktiver macht. Daher auch die lange Suche nach einem Nachfolger.

Das Vatikanische Archiv gehört zu den weltweit bedeutendsten Wissenschaftsorten der Welt. Unter Covid hat das Archiv - haben vor allem die Forscher, die auf das Archiv für ihre Qualifikationsarbeiten angewiesen waren - stark gelitten. Es gab großen Nachholbedarf, aber die Plätze sind limitiert, so dass der Zugang vor allem für auswärtige Forscher schwierig ist.

Der Service ist sehr lobenswert, manches ist gegenüber früher viel einfacher, aber zweifellos macht die dünne Personaldecke zu schaffen. Feste Anstellungen werden so gut wie nicht mehr vorgenommen, was junge Historiker stark entmutigt.