Der Held des Campo Santo Teutonico, der irische Priester Hugh O'Flaherty, der tausenden verfolgter Menschen unter der nationalsozialistischen Besatzung in Rom zur Flucht verhalf, war im Vatikan keineswegs unbekannt.

Zu seinem Tod erschien am 28. Oktober 1963 im Osservatore Romano der folgende Beitrag (hier übersetzt):

"In seinem Haus in Cahirciveen, Grafschaft Kerry, Irland, ist Monsignore Hugh O'Flaherty im Alter von fünfundsechzig Jahren verstorben. Er war ein in Rom wohlbekannter Priester, nicht nur wegen seines großen Einsatzes im Dienste des Heiligen Stuhls als Beamter der Obersten Heiligen Kongregation des Heiligen Offiziums, sondern auch wegen seines unermüdlichen Einsatzes für die Armen und Bedürftigen in den Vororten und am Rande der Stadt und für die liebevolle Betreuung, die er nach dem 8. September 1943 den aus den Konzentrationslagern geflohenen Häftlingen und den politisch Verfolgten zuteil werden ließ.

Der verstorbene Prälat, dessen Name immer als leuchtendes Beispiel für jene christliche Nächstenliebe in Erinnerung bleiben wird, die keine Schranken der Nationalität oder der sozialen Verhältnisse kennt, setzte wiederholt sein Leben aufs Spiel, um so viele Menschenleben wie möglich zu retten, indem er einen Großteil seiner Mittel in diese riskante Arbeit steckte und die Gabe stets mit Worten des Vertrauens auf Gott begleitete, der für die Lilien des Feldes und die Vögel des Himmels sorgt.

Ihm ist es zu verdanken, dass Tausende von alliierten Gefangenen fliehen und in etwa sechzig von seiner "Organisation" "beschlagnahmten" Wohnungen untertauchen konnten, die, obwohl sie nur zehn Monate funktionierte, eine reiche Ernte des Guten verzeichnen konnte. Wir sind sicher, dass alle, die von Monsignore O'Flaherty profitiert haben, sich mit aufrichtigem Bedauern an die edle Gestalt des irischen Priesters erinnern und seine Seele dem barmherzigen Vater anempfehlen werden".

Held des Campo Santo