Herman H. Schwedt verstorben
Bereits am 13. März verstarb Dr. Herman H. Schwedt im Alter von 90 Jahren. Er war seit 2014 Mitglied des RIGG, wohnhaft mit seiner Frau in Salsomaggiore. Er stammte aus Aachen und leitete von 1978 bis 1999 das Diözesanarchiv und die Diözesanbibliothek Limburg.
Der Herman mit einem N war ein überragender Historiker, ein Fass von Wissen und ein großartiger Mensch, der bei den Tischgesprächen am Campo Santo immer hochwillkommen war. Er war ein brillanter Geschichtenerzähler. Seine Analysen und klugen Kommentare haben viele Kollegen und junge Historiker vorangebracht.
Schwedt war Foscher mit Leib und Seele, unbestechlich und immer direkt an den Quellen. Latein war sozusagen seine zweite Muttersprache, eher als das Italienische. Sein Lieblingsthema war die Geschichte des Heiligen Uffiz, der Glaubenskongregation, und ihrer Mitarbeiter. Dazu hat er zuletzt in der Supplementreihe der Römischen Quartalschrift zwei Grundlagenwerke zur Inqusition veröffentlich.
Durch die gemeinsame Heimat Aachen war Schwedt bereits unter Erwin Gatz engstens mit dem Kolleg verbunden. Seit 1995 hat er mehrfach perfekte Aufsätze für die Römische Quartalschrift geliefert. Natürlich war er auch an den Lexika-Projekten von Erwin Gatz beteiligt.
Vor zwei Jahren lud ich ihn zu einem Vortrag über Augustin Theiner ein, dann kam in seinem unverkennbaren Stil der Rückzug: "Mich haben Krankheit und Alter eingeholt. Als junger Mensch von nur 88 Jahren sagte ich gleich zu, als Sie Anfang dieses Jarhes wegen des Vortrags anfragten. Danach kamen die Zwischenfälle. Sie wollen keinen Schmerz- und Krankenroman hören ... (er lässt dann durchblicken, welche Komplikationen eingetreten sind) Lassen Sie mich kurz und bündig auf meine Klagewehen verzichten und Ihnen gute Gesundheit und herzliche Grüße wünschen".
In der "Tagespost" wurde Schwedt bereits 2013 und 2014 von Urs Buhlmann und von Kardinal Gerhard L. Müller gewürdigt.
Nachruf der Gesellschaft für Mittelrheinische Kirchengeschichte
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- Geschrieben von: Stefan Heid
- Kategorie: Aus dem Institut