Am 6. Oktober ist Pius Engelbert von der Abtei Gerleve im Alter von 87 Jahren in Coesfeld verstorben. Als Historiker des Mittelalters hat er sich sowohl in Deutschland als auch in Rom einen Namen gemacht.

Pius Engelbert war ein enger Freund von Erwin Gatz und auf diese Weise auch eng mit der Görres-Gesllschaft und dem Römischen Institut verbunden. Von 2006 bis 2013 war er an der Hochschule Sant'Anselmo in Rom akademisch tätig, so dass er in dieser Zeit auch häufig bei den Görres-Vorträgen und auch Tischgast am Kolleg war.

Schon 1988 hat er die grundflegende "Geschichte des Benediktinerkollegs St. Anselm in Rom" veröffentlicht. Bekanntlich war diese Abtei auf dem Aventin in ihren Anfängen - die Gründung geschah im selben Jahr wie die des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft: 1888! - stark deutsch geprägt.

Seit 1989 gehörte Engelbert dem Beirat der Görres-Gesellschaft an, 1993 bis 2013 war er im Beirat der Römischen Quartalschrift für das Mittelalter verantwortlich. Von 2010 bis 2014 gehörte er zudem dem Direktorium des RIGG an.

Er verfasste zahlreiche Beiträge für die Römische Quartalschrift, die jetzt online zugänglich sind:

Adalbert von Prag (1997)

Bischöfe und Klöster im Frühmittelalter (2002)

Heinrich III. und die Synoden von Sutri und Rom (1999)

Papstreisen ins Frankenreich (1993)

Das Papsttum in der Chronik Thietmars von Merseburg (2002)

Regeltext und Romverehrung (1986)

Wilhelm von Hirsau und Gregor VII (2005)

Pius Engelbert schrieb seine letzten Aufsatz - über mittelalterliche Kirchenreformen - für die Hommage an Joseph Ratzinger / Papst Benedikt XVI. verfasst, die in wenigen Wochen im Verlag Herder erscheinen wird. 

Pius Engelbert hält den Festvortrag für Erwin Gatz im März 2010 anlässlich der Feier des 35-jährigen Rektorats und Goldenen Priesterjubiläums von Erwin Gatz. Hier der anschließende Dank von Gatz.