Das Diözesanmuseum auf dem Limburger "Domberg" überrascht mit seinem inhaltlichen Tiefgang, der Vielfalt und Exklusivität seiner Exponate, dem Glanz seiner Schätze und der praktisch-musealen Gewieftheit der Verantwortlichen, namentlich des Leiters Matthias Kloft.

Kloft, seit 2020 Kommissarischer Leiter der Forschungsstelle Bistumsgeschichte an der Johann Wolfgang von Goethe-Universität in Frankfurt und derzeit zusammen mit Barbara Wieland intensiv mit der Vorbereitung des 200-jährigen Bistumsjubiläums 2027 beschäftigt, ist seit 2013 Diözesankonservator.

Das Museum erhebt nicht nur den Anspruch, die Bistumsgeschichte (Bischöfe, Klöster, Stifte, Dom, usw.) wiederzugeben, sondern auch theologische Akzente zu setzen: Der Schwerpunkt liegt bei Initation (Taufe, Firmun, Erstkommunion) und Tod (Begräbnisriten u.a.).

Hinzu kommen zahlreiche exzellente Einzelobjekte, die zum Teil erst in jüngster Zeit entdeckt, gerettet und restauriert werden konnten. Dazu zählen auch Glasfenster aufgelassener Kirchen. Noch in jüngster Zeit wurden zum Teil historische Kapellen zerstört, so dass das Risiko weiterer Verluste an Kunstgütern besteht. 

Sehr empfehlenswert sind die diversen Museumspublikationen, besonders die 6-teilige illustrierte Bistumsgeschichte.

Besonders trickreich war es, die Privaträume des neuen Bistumshauses von Tebartz-van Elst, das unmittelbar an das Museum angrenzt, in das Museum zu integrieren. Das ehemalige Arbeitszimmer bietet eine Bücherwand mit jetzt 200 Kleinobjekten zur gesamten Bistumsgeschichte (siehe Foto). Mit der Integration der Bischofswohnung hat man den Sixtinische-Kapelle-Effekt erzielt, dass nämlich sehr viele Besucher einfach nur die "Wohnung des Bischofs" (die Sixtinische Kapelle) sehen wollen und dazu notgedrungen vorher das eigentliche Museum durchlaufen müssen. 

Museum

 PS: Die berühmte "goldene Badewanne" gibt es nicht und hat es nie gegeben. Nicht einmal die Armaturen sind golden.