Seit genau zehn Jahren gibt es das Römertreffen, d.h. das informelle Treffen ehemaliger oder aktiver Mitglieder des RIGG, auf den Generalversammlungen der Görres-Gesellschaft. Beim ersten Mal 2013 war die Generalversammlung in Tübingen, als Lokal für die abendliche Runde war Ranitzky am Markt ausgewählt. Dieses Jahr wird die Generalversammlung - wie passend! - wieder in Tübingen sein. Das Treffen wird diesmal im Restaurant Neckarmüller sein. In all den Jahren - außer in Covid-Zeiten - wurden die Treffen abgehalten, jeweils samstags abends nach dem Empfang. Die Tradition solcher Treffen geht aber viel weiter zurück, schon in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg.

Denn schon 1932 auf der Generalversammlung in Paderborn trifft sich der Rektor des Campo Santo Teutonico, Hermann Maria Stoeckle (+ 1972), mit etwa 30 ehemaligen Camposantinern. Bei der Abschlussveranstaltung begründen sie einen eigenen Tisch, "wo man sich - so Stoeckles Bericht an Kardinal Franz Ehrle - gegenseitig näher aussprechen konnte. Ich konnte so die Beziehungen zu jenen ehemaligen Mitglidern unseres Hauses aufnehmen, die sich ihm immer noch verbunden fühlen und bereit sind, gelegentlich etwas für diejenigen, die nach ihnen in die große Camposantofamilie eingetreten sind, zu tun". 

Dazu muss man wissen, dass damals die meisten Görresianer in Rom Priester am deutschen Kolleg waren. Möglicherweise traten damals sogar alle Kollegiaten in die Görres-Gesellschaft ein.

In den nächsten Jahren wiederholte Stoeckle diese Treffen auf den Generalversammlungen. In Hildesheim 1936 traf er "eine Reihe von Herren aus unserm Camposantokreise, Johann Peter Kirsch, neuerlich abgemagert, doch wie immer zuversichtlich, Hubert Jedin, Eduard Stakemeier, Alois Thomas. Wir konnten uns zu ein paar gemütlichen Abendstunden zusammensetzen". 1937 wurde Stoeckle - mangels einer anderen Lösung während der schwierigen NS-Zeit - Direktor des RIGG.

Nach dem Zweiten Weltkrieg regte Rektor August Schuchert (+ 1962) in den 50er Jahren an, die Tradition der Camposantinertreffen wiederaufzunehmen. Dessen Nachfolger Rektor Johannes Emil Gugumus (+ 1979) schreibt darüber an Erwin Gatz:

"So viel ich gehört habe, ist dies auch öfters geschehen. Ich selbst konnte erst ab 1967 an den Generalversammlungen teilnehmen. Von 1963 bis 1966 konnte ich nicht weg wegen des Konzils und vorher konnte ich dienstlich nicht abkommen.

Ab 1967 war es gewöhnlich so, dass Prälat Ludwig Voelkl als Direktor des Römischen Instituts (1959-1971) die ehemaligen Stipendiaten einlud. Da diese zumeist auch Altkamposantiner waren, deckte sich der Personenkreis und ich war auch meist dabei.

Es ist schwierig zwei Treffen bei dem reichen Programm zu arrangieren, eines für die Stipendiaten und eines für die Altkamposantiner. Im offiziellen Programm war dies auch nie vermerkt, sondern zu Beginn der Tagung abgesprochen".

Die Geschichte des RIGG in großen Zügen finden Sie hier, manche der oben erwähnten Personen finden Sie hier.