Der 1932 in Düsseldorf geborene Dominikaner Ambrosius Eszer wirkte seit den 70er Jahren als Professor für Partristik und östliche Kirchengeschichte an der Päpstlichen Universität Hl. Thomas von Aquin („Angelicum"). Seit 1983 war er für die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse der römischen Kurie tätig und seit 1990 bis Ende 2008 deren Generalrelator.

Eßer wuchs in Düsseldorf und wegen des Berufs des Vaters in Großgießmannsdorf bei Neiße in Oberschlesien auf. Er machte, nachdem er die schwierigen Kriegsjahre überstanden hatte, am Fischer-Gymnasium in Euskirchen das Abitur. Er engagierte sich stark für die neue Partei „CDU". Anfang Juni 1952 trat er in Warburg in das Noviziat der Dominikanerprovinz Teutonia ein, studierte am Ordensstudium in Walberberg bei Brühl und wurde 1959 zum Priester geweiht.

Er war seit 1954 Mitglied des Historischen Instituts der Dominikaner an Santa Sabina auf dem Aventin in Rom und wurde an dem von Jesuiten geleiteten Institutum Orientale zum Dr. scient. eccl. orient. promoviert. Daneben besuchte er die vatikanische Schule für Diplomatik und Paläographie. Seit den 1970er Jahren war er in Rom als Professor für Partristik u. östliche Kirchengeschichte an der Päpstlichen Universität Hl. Thomas von Aquin („Angelicum") tätig. 1972-1975 leitete er mit Umsicht das Römische Institut der Görres-Gesellschaft, wie aus seiner exakten Dokumentation im Archiv hervorgeht.

Eßer war seit 1983 für die Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse der römischen Kurie tätig und 1990 bis Ende 2008 deren Generalrelator. Aufgabe des Generalrelators ist es, die Selig- und Heiligsprechungsprozesse vorzubereiten und dazu die erforderlichen Akten auszuwerten. Eszer betreute u.a. die Prozesse von Clemens August Graf von Galen, Sr. Maria Restituta, Ladislaus Batthyány-Strattmann, Kaiser Karl I., Titus Horten O.P. und Franz Jägerstätter. Besonders lag ihm Edith Stein (Sr. Benedicta a Cruce) am Herzen. Eszer war in Rom ein echter „Teutone", schnörkellos und herzlich, manchmal polternd, enorm fleißig und anspruchslos, dazu völlig uneitel.