Am 10. Februar ist der Journalist und Historiker Bernhard Müller-Hülsebusch im Alter von 82 Jahren in Rom verstorben. Der gebürtige Rosenheimer wandte sich nach seinen Studien der Geschichte und Literaturgeschichte in München und Wien dem Journalismus zu. In der Zeit von 1972 bi 1983 war er Korrespondent des "Spiegel" in Rom. Danach blieb er als freier Journalist in der Ewigen Stadt und arbeitete für verschiedene deutschsprachige Medien. Seine Themen Italien und vor allem Vatikan behandelte er mit Gewissenhaftigkeit und Seriosität.

Müller-Hülsebusch machte sich auch als Buchautor einen Namen mit Büchern wie "Vatikan von innen. Ein Rundgang durch die Stadt des Papstes" (1997), aber auch über die Päpste Johannes Paul II. (Der Stellvertreter Jesu. Geheimnis und Wahrheit der Papstwahl, 2002 und Ein Geschenk des Himmels. Johannes Paul II. - außergewöhnliche Momente und Begegnungen, 2005) und Benedikt XVI. ("Herr, tu mir das nicht an". Benedikt XVI. - Episoden und Erinnerungen, 2006 und Ein “Münchner" in Rom. Episoden & Erinnerungen aus dem Pontifikat, 2012), um nur einige Titel zu nennen. In seinen Büchern, die auch ins Italienische und Polnische übersetzt wurden, verband er Anekdotisches mit gründlicher Recherche und verlässlicher Information.

Dem RIGG war er herzlich verbunden und kam immer wieder auch zu den Öffentlichen Vorträgen. Seit letzter größerer Aufsatz ist in der "Römischen Quartalschrift” erschienen: "Eine vergessene Inschrift von Theodor Heuss für Papst Pius XII. Wie kam es zur deutschen 'Dankspende' in der römischen Kirche Sant’Eugenio? (RQ 119 [2019] 134-147), in dem er sehr anschaulich die Kulturpolitik der jungen Bundesrepublik schildert, die über eine Serie von "Dankspenden" Personen, Institutionen und Ländern ihre Verbundenheit auszudrückte, die nach den Gräueln des 2. Weltkrieges Deutschlands Platz in der Weltgemeinschaft förderten. In diesem Zusammenhang kam es zu der Stiftung eines Mosaiks in der Basilika San Eugenio. Müller-Hülsebusch hat sich diesem Thema mit der ihm eigenen Begeisterung und Sorgfalt angenommen.

Wenig später ist er, wie in einigen reißerischen Zeitungsartikeln nicht ganz richtig zu lesen war, an den Folgen eines unglücklichen und schweren Treppensturzes verstorben, der durch seine in letzter Zeit vermehrt auftretenden Kreislaufprobleme bedingt war. R.I.P.

Johannes Grohe