Die Scuderie des Quirinal zeigen noch wenige Tage die Ausstellung mit dem aussagekräftigen Titel "Ganz Italien: Am Ursprung einer Nation". Es geht nicht, wie man meinen könnte, um das Risorgimento, sondern um die vorrömische Geschichte Italiens. Der Titel der Ausstellung erinnert an die Eidformel des Augustus, des Mannes, der Italien zum ersten Mal zu einem homogenen Territorium vereinigte. Deshalb gipfelt die Ausstellung sozusagen in Augustus. 

Die über 400 Objekte sind von außerordentlicher Qualität. Es ist erstaunlich, dass eine solche betont national-risorgimentale Lesart der Geschichte Italiens, in der die ursprüngliche Vielfalt auf die jetzige Einheit hinausläuft, vorgestellt wird. Die Ausstellung erzählt nach dem Willen ihrer Ideengeber die Geschichte des komplexen Einigungsprozesses im Jahrtausend vor Christus - der ein Zusammenprall, eine Begegnung und eine Vermischung der Kulturen war - anhand der bedeutendsten Funde und Objekte, ausgehend vom außerordentlichen Reichtum des vorrömischen Italiens, einem Mosaik von Völkern und Traditionen, und zeichnet die Etappen nach, die es vom 4. Jahrhundert bis zur julisch-claudischen Epoche zu einer einzigartigen Einheit unter dem Banner Roms führten.