Alle reden beim Stichwort "Liturgische Bewegung" von Herwegen und Casel, aber wenig bekannt ist, dass sie die ersten Initiatoren der wissenschaftlichen Liturgieforschung in Maria Laach beiseitegeschoben haben: Pater Leo Cunibert Mohlberg OSB aus Köln und Romano Guardini. Beide zogen gegenüber den Erstgenannten den Kürzeren. Stefan K. Langenbahn, seit vielen Jahren Schriftleiter des Laacher "Archivs für Liturgiewissenschaft", ist der beste Kenner dieser Zusammenhänge.

Zwei grundlegende Beiträge hat Langenbahn kürzlich im Archiv veröffentlicht, und zwei weitere werden noch in diesem Jahr folgen:

  1. Die Anfänge der modernen Liturgischen Bewegung im deutschen Sprachraum und ihre "akademische Phase" bei Romano Guardini im Spiegel der Quellen, Teil 1 (ALW 60, 2018, 34-100).
  2. Die Anfänge ...., Teil 2 (ALW 61, 2019, 47-97)
  3. Cunibert Mohlberg unter Mitarbeit von Romano Guardini. Zur Einführung. Das ursprüngliche Editorial zum ersten Jahrgang des Jahrbuch für Liturgiewissenschaft

    Ediert und eingeleitet (ALW).

  4. „… damit wir endlich einen Kristallisationspunkt für wissenschaftliche Liturgik haben". Romano Guardini als Promotor und Cunibert Mohlberg als Organisator des ersten liturgiewissenschaftlichen Periodikums und die Entstehung des Jahrbuch für Liturgiewissenschaft im Kontext zeitgenössischer Liturgieforschung

Beide, Mohlberg und der mit ihm befreundete Guardini, sind nach ihrer Ausbootung ihre eigenen Wege mit Erfolg gegangen. Mohlberg hat jahrzehntelang am Päpstlichen Institut für Christliche Archäologie gelehrt und hat, was heute auch vergessen ist, das Liturgische Institut von Sant'Ansemo gegründet. Über Guardinis kometenhafte Rolle im deutschen Geistesleben braucht nicht weiter verhandelt zu werden; sie ist hinlänglich bekannt. 

Archiv für Liturgiewissenschaft