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Das jüngst erschienene Römische Jahrbuch der Bibliotheca Hertziana (Bd. 43, 2017/18) veröffentlicht einen Nachruf von Susanne Wittekind auf Ursula Nilgen, die in Düsseldorf geborene Kunsthistorikerin. Sie verstarb im Alter von 88 Jahren in München, wo sie 1982-1996 als Professorin für Mittelalterliche und Neuere Kunstgeschichte wirkte. Ihre Forschungen galten vor allem der Ausstattung römischer Kirchen von der Spätantike an, ebenso der mittelalterlichen Buch- und Schatzkunst. Nilgen war vielfach dem Römischen Institut der Görres-Gesellschaft verbunden.

1967 kam sie mit einem Stipendium der Görres-Gesellschaft nach Rom und war dort Mitarbeiterin des vom ehem. Direktor des Instituts, Pater Engelbert Kirschbaum SJ, herausgegebenen "Lexikon der christlichen Ikonographie". Anschließend arbeitete sie an der Hertziana und verbrachte so "zehn von ihr stets als glücklich gepriesene Jahre in Rom". In der "Römischen Quartalschrift" veröffentlichte sie zwei wichtige Studien über das Fastigium in der Konstantinsbasilika am Lateran (1977) und über die große Reliquieninschrift von Santa Prassede (1974). Liturgiegeschichtlich grundlegend sind auch diverse Aufsätze zu den Apsismosaiken bzw. Bildern über den Altar, in der Nilgen ihre Meisterschaft zeigt, den religiös-kultischen Kontext der Bilder voll auszuschöpfen (vgl. Lit. in Altar und Kirche).