Reiner Sörries hat ein auf 100 Seiten eine sehr hilfreiche Summe dessen gezogen, was man über den frühchristlichen Kirchenraum, über dessen Bilder, Sachausstattung und Nutzung wissen kann. Zusammen mit dem Glossar und dem reichen Bildanhang bildet es eine Art Einführung, die auch für ein allgemeines Publikum sehr nützlich ist. Sörries beschreibt fast lexikalisch alle Details eines frühchristlichen Kirchenraums: etwa Boden, Wände, Decken, Kathedra, Altar, Atrium, Narthex, Türen, Fenster, Weihrauch, Musik, Paramente, Kultgeräte usw.

Sehr zutreffend sieht er den Kirchenraum (seine Ikonographie) nicht nur als Sinnbild des Pardieses bzw. Jenseits, sondern auch der Schöpfungswirklichkeit, d.h. der erlösten Welt. Sörries verzichtet weitgehend auf Literatur. Methodisch ist zu beachten, dass der Autor nicht konsequent regional differenziert, um nicht den Rahmen einer allgemeinen Einführung zu sprengen. Es könnte aber der falsche Eindruck einer Einheitlichkeit von Kirchenbau und Liturgie entstehen, die so nicht bestand.

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