Mons. Prof. Dr. Georges Hellinghausen hat eine kompakte Diözesangeschichte von Luxemburg im Aschendorff-Verlag veröffentlicht. Das katholische Herzogtum Luxemburg wurde in seiner Geschichte arg gebeutelt, immer wieder aufgeteilt, bis zum heutigen Kleinstaat, der sich freilich gegenüber dem Vatikanstaat immer noch wie ein Riese fühlen kann. Nicht nur politisch, auch kirchlich war Luxemburg ein Spielball der Mächte. Dass es trotzdem oder gerade deswegen ein eigenes Profil bewahrte, zeigt dieser Band, der mit großer Sachkunde die Geschichte von Napoleon bis heute skizziert. Hoch interessant sind die Schilderungen des ungeheuer vielfältigen, blühenden kirchlichen Lebens und des katastrophalen Zusammenbruchs seit den 1960er Jahren. Hellinghausen bringt sehr anschauliche Beispiele und unzweideutige Zahlen.

Einer der ganz großen Luxemburger zur Blütezeit des luxemburgischen Katholizismus war der auf dem Campo Santo Teutonico begrabene Prälat Prof. Dr. Johann Peter Kirsch (+ 1941).  Hellinghausen erwähnt, dass er das Päpstliche Institut für Christliche Archäologie aufgebaut hat (S. 115). Natürlich wäre noch weitaus mehr zu diesem zu seiner Zeit überaus geschätzten Mega-Manager katholischer Wissenschaft des 19./20. Jahrhunderts zu sagen. Er war vernetzt in Italien, der Schweiz, Deutschland und Israel. Anlässlich der Hundertjahrfeier des Päpstlichen Instituts 2025 ist eine große, umfassende Würdigung dieser wahrhaft europäischen Gestalt geplant.   

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