Das 1888 gegründete Römische Institut der Görres-Gesellschaft (RIGG) ist das bekannte Wissenschaftszentrum und Auslandsinstitut der in Bonn sitzenden Görres-Gesellschaft. Die Görres-Gesellschaft ist eine 1876 im Klima des preußischen Kulturkampfs, als katholische Forscher von Staats wegen diskriminiert wurden, gegründete Selbsthilfevereinigung katholischer Akademiker. Namensgeber ist der katholische Journalist Joseph Görres (1776-1848). Heute ist die Görres-Gesellschaft eine privatrechtliche, unabhängige Wissenschaftsvereinigung, die auch nicht-katholischen Gelehrten offen steht.

"Das Römische Institut der Görres-Gesellschaft ist ein Auslandsinstitut der Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft und nimmt an dessen Zielsetzung teil: 'Die Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft soll in Bewahrung ihres im katholischen Glauben wurzelnden Gründungsauftrages wissenschaftliches Leben auf den verschiedenen Fachgebieten anregen und fördern und die Gelegenheit zum interdisziplinären Austausch bieten. Es widmet sich insbesondere der christlichen Altertumskunde und der Kirchengeschichte auf der Grundlage der Archive und Bibliotheken des Vatikans, Roms und Italiens. Es bietet Forschern dieser Fachrichtungen die Gelegenheit zur Nutzung seiner Bibliothek, zu Vorträgen und wissenschaftlichen Publikationen" (Satzung § 1).

"Das Institut hat seinen Sitz am Campo Santo Teutonico, Città del Vaticano, und besteht in enger Symbiose mit dem Päpstlichen Priesterkolleg, das sich seit seiner Gründung 1876 zu einer 'Stätte christlich-archäologischer und kirchengeschichtlicher Forschung' entwickelt hat" (§ 3).

Vier Sonderreferate des Instituts

Um dem Institut, das sich mit der gesamten Bandbreite der 2000jährigen Kirchengeschichte befasst (Frühe Geschichte, Mittelalter, Neuzeit, Zeitgeschichte), gleichwohl eine besondere Sichtbarkeit und Profilierung in einzelnen Bereichen zu geben, wurden im April 2022 in Anknüpfung an ältere Traditionen vier Sonderreferate eingerichtet, die von drei engagierten Wissenschaftlern vertreten werden. Diese fördern und koordinieren nun auf ihrem Gebiet alle Arbeiten. Anfragen können also direkt an sie gerichtet werden:  

Referat für Archäologie: Dr. Sascha Priester (München / Rom)

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Referat für Kunstgeschichte: Dr. Andreas Raub (Rom)

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Referat für Mittelalter: Dr. Jörg Voigt (Hannover)

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Referat für Konziliengeschichte: Prof. Dr. Johannes Grohe (Rom)

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Wir fördern deutschsprachige Geschichts- und Kulturwissenschaft in Rom

Das RIGG ist, auch wenn es seinen Sitz im deutschen Priesterkolleg im Vatikan hat, weder ein theologisches noch ein kirchliches Institut, sondern unabhängig. Es widmet sich der historisch-kulturwissenschaftlichen Forschung im Dialog mit Kirche und Kultur. Es versteht sich als deutsch-italienische Kontaktstelle für Forscher auf dem Feld der Kirchengeschichte und Christlichen Archäologie sowie benachbarter Fächer. Wir fördern deutschsprachige Wissenschaft im Ausland, indem wir entsprechend unserer kulturellen Tradition und entsprechend den europäischen Idealen an Deutsch als Wissenschafts- und Publikationssprache festhalten und nicht zugunsten des Italienischen oder Englischen aufgeben.

An diesem Projekt des internationalen Wissenschaftsaustauschs beteiligen sich deutsche, österreichische, schweizerische und italienische Mitglieder des Instituts.

Internationale Vernetzung

Das Institut ist mit vielen akademischen Institutionen vor allem Deutschlands und Italiens vernetzt und unterhält entsprechende Kooperationen, die von Fall zu Fall, je nach Anfragen und Bedürfnissen, aktiviert und erweitert werden.

Das Institut ist antragsberechtigt bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Mit vereinten Kräften

Blick auf den Campo Santo vom Petersdom

Blick auf den Campo Santo

Die Instituts- und Bibliotheksräume werden von der Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Muttergottes, der Eigentümerin des Campo Santo Teutonico, zur Verfügung gestellt. Die Bibliothek ist, was die Buchanschaffung und Nutzung betrifft, eine Gemeinschaftsbibliothek des Priesterkollegs und des RIGG. Die Tätigkeiten des Instituts werden durch die Görres-Gesellschaft ermöglicht und durch ein Team aus ehrenamtlichen Gelehrten und Mitarbeitern vor Ort getragen. Die Arbeit wäre ferner nicht möglich ohne die substantielle Unterstützung durch die Erzbruderschaft und das Priesterkolleg. Letzteres finanziert als Ausgleich für die vom RIGG geleistete Redaktionsarbeit an der "Römischen Quartalschrift", die von beiden Institutionen gemeinsam herausgegeben wird, einen Görres-Stipendiaten.

Fördernde Institutionen:
  • Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Mutter Gottes
  • Päpstliches Priesterkolleg
  • Deutsche Bischofskonferenz

Ideale Bedingungen

Rom bietet mit seinen unzähligen Universitäten, Hochschulen, Museen, Bibliotheken und Archiven ein ideales Umfeld für Grundlagenforschung, thematische Studien als auch kulturelle Fortbildung. Dazu bietet das Institut nicht nur den idealen Stützpunkt direkt neben dem Petersdom, sondern auch ein kulturell aufgeschlossenes kirchliches Umfeld, da es eine enge Symbiose mit dem deutschen, international besetzten Priesterkolleg am Campo Santo Teutonico eingeht. Vom Institut aus können ohne weiteres Zugänge zu den wichtigsten Forschungsinstitutionen (Vatikanische Bibliothek, Vatikanisches Archiv u.a.) eröffnet und hilfreiche Tipps zum Arbeiten in italienischen oder vatikanischen Einrichtungen gegeben werden.

Diesen Zielen dient auch die Vernetzung des RIGG mit den Mitgliedern der Unione Internazionale degli Istituti di Archeologia, Storia e Storia dell'Arte in Roma, einer Interessenvertretung der meisten Institute und Forschungseinrichtungen zur Archäologie, Kunst und Kunstgeschichte in Rom.

Die Statuten

Die im Jahres- und Tagungsbericht der Görres-Gesellschaft 1953 auf den Seiten 66 bis 69 veröffentlichten Satzungen wurden auf der Vorstandssitzung vom 18. April 2015 novelliert. Sie wurden im Jahres- und Tagungsbericht der Görres-Gesellschaft 2014 veröffentlicht (Seiten 177-178).

Vorstellung des Instituts in Radio & Fernsehen

EWTN-Nachrichten

ORF - Dimensionen - Die Welt der Wissenschaft (28.10.2016: ab ca. 19.15)